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ängst können ein Burnout nicht nur Top-Manager entwickeln, sondern auch Mütter. Gerade sie bewegen sich oft am Rande der Überlastung, denn sie müssen Hausarbeit, Schule, Kindergarten und teilweise noch den Job unter einen Hut kriegen. Das kann stressen. Hält der Stress dauerhaft an, kann sich ein chronischer Erschöpfungszustand ausbilden. Sind Sie bereits auf dem Weg zu einem Burnout? Hier finden Sie hilfreiche Tipps.

Fühlen Sie sich als Mutter unter Druck?

Ganz gleich, ob Sie Ihre Mutterrolle vollzeit ausfüllen können oder zusätzlich berufstätig sind: Stress ist ein ständiger Begleiter. Das Familienleben hat seinen eigenen Stressfaktor. Vielleicht setzen Sie sich bei der Kindererziehung unter Druck. Sie möchten alles richtig machen und für Ihre Kinder da sein und sie optimal fördern. Vielleicht glauben Sie auch, Sie würden Ihren Partner vernachlässigen und die Beziehung könnte leiden. Der “Beruf Mutter” ist eine Herausforderung, keine Frage, denn dahinter verbergen sich so vielfältige Aufgaben, dass er gerne mit dem eines Managers verglichen wird. Die eine Frau hat es voll im Griff und wird dafür von anderen beneidet und andere eben weniger.

Es gibt eine Menge Gründe, warum Sie als Mutter ins Grübeln geraten können. Das Leben ist eben keine Fernsehwerbung, in der alles klappt.

Mütter haben oft eine andauernde Mehrfachbelastung. Sie überladen sich mit Aufgaben und dies nicht selten freiwillig. Alles möchten sie selbst schaffen und tun, da sie nur so die komplette Kontrolle haben. Gerade dieser Perfektionismus ist jedoch häufig der Grund für eine Überforderung. Wir können es nicht jedem immer Recht machen. Wir können uns auch nicht immer für jeden Zeit nehmen. Wir müssen manchmal Aufgaben abgeben – der Gesundheit und damit der Familie zuliebe.

Test online: Wie weit bin ich vom Burnout entfernt?

Im Internet können Sie diverse Tests online ausfüllen, die eine Aussage zu Ihrem Stressgrad machen. Ob sie tatsächlich aussagekräftig sind, muss jeder für sich selbst definieren. Sie können allerdings dabei helfen, sich einmal wieder für sich selbst Zeit zu nehmen. Das Problem zu erkennen, ist der erste Schritt in Richtung Besserung. Also fragen Sie sich als erstes: Wieso interessiere ich mich für einen Selbsttest?

Möglicherweise ist eines der Symptome, die Sie an sich selber spüren, das Gefühl ausgelaugt zu sein. Das kann ein temporärer Zustand aufgrund einer kurzen, aktuellen Belastung sein. Dahinter kann jedoch ein Befinden stecken, was längst chronisch geworden ist. Aus diesem Grund sollten Sie sich nun drei zentrale Fragen stellen, die bereits auf ein Burnout hinweisen können. Beantworten Sie sich diese selbst. Sie können dies in Gedanken tun oder sogar aufschreiben, um sich über die eigenen Gefühle klarer zu werden.

  • Denken Sie, Sie sind emotional erschöpft? Wenn Ihnen Haushalt, Job und Kinder die Lebensfreude entziehen, sollten Sie dringend etwas dagegen tun.
  • Haben Sie noch soziale Kontakte? Wer einen starken Druck und einen immensen Stress fühlt, kanzelt sich oft von Familien und Freunden ab. Die Gedanken kreisen nur noch um die selbst auferlegten Verpflichtungen, anstelle sich Zeit für soziale Kontakte zu nehmen.
  • Sind Sie mit Ihrem Leben zufrieden? Zu 100 % ist niemand rund um die Uhr und zu 365 Tagen im Jahr glücklich. Doch Sie sollten im Großen und Ganzen zufrieden mit sich und Ihrem Leben sein. Wer dauerhaft unzufrieden ist, frisst sich selbst auf. Das zehrt an der Substanz und letztlich kann dies ein Burnout sowie Depressionen bewirken.

Das Online Testergebnis sagt: Burnout. Was nun?

Wenn Sie online einen Test machen und dieser ergibt, dass Sie ein Burnout haben oder dies entwickeln könnten, sollten Sie Ruhe bewahren. Sie haben diesen Test für Mütter durchgeführt, um eine Antwort zu erhalten und wissen an dieser Stelle noch nicht, ob diese Antwort stimmt. Dennoch scheint ein Punkt sicher zu sein: Sie fühlen sich gestresst. Ob Sie bereits ein Burnout haben, ist trotz Onlinetest natürlich nicht gesichert. Unabhängig davon sollten Sie sich nun eine weitere Frage stellen, die Ihnen dabei helfen wird, eine Lösung aus Ihrer permanenten Stresssituation zu finden:

Was sind meine Stressfaktoren?

Denken Sie in Ruhe darüber nach, was Sie stresst. Ist es der Job, den Sie mit dem Familienleben vereinbaren müssen? Setzt Ihnen ein Kollege, der Chef oder ein bestimmter Kunde zu? Sind es die Kinder, die Sie überfordern? Ist es der Partner, der von Ihnen zu viel erwartet? Haben Sie zu wenig Zeit für sich? Es kann die unterschiedlichsten Gründe geben, warum wir Stress empfinden. Wichtig hierbei ist, das eigene Selbst nicht außen vorzulassen. Jeder hat eine andere Stressresistenz. Jeder reagiert auf Stress anders. Jeder hat ganz eigene Stressfaktoren. Wenn Sie wissen, welche dies bei Ihnen sind, können Sie etwas dagegen tun!

Raus aus der Stressfalle: die besten Tipps für Mütter

Sie müssen etwas an Ihrem Leben und Ihrer Denkweise ändern, um den Stress zu bekämpfen. Wie dies im Detail aussieht, hängt selbstverständlich vom Einzelfall ab. Allerdings gibt es grundlegende Ratschläge, mit denen Sie etwas gegen den hohen Druck in Ihrem Leben etwas tun können:

  1. Schluss mit der Perfektion: Hören Sie auf, alles können zu wollen. Wenn Sie keine aufwendige Schokoladentorte zum Geburtstag backen können, dann ist es eben ein Marmorkuchen mit Schokoglasur.
  2. Hilfe annehmen: Sie können nicht alles alleine schaffen. Nehmen Sie ruhig Hilfe vom Partner, Freunden oder sogar den Kindern an. Gerade Jugendliche können schon Aufgaben im Haushalt übernehmen.
  3. Nehmen Sie sich nicht zu viel vor: Teilen Sie sich Aufgaben so ein, dass sie machbar sind. Pläne können manchmal unerreichbar erscheinen, wenn sie nicht in machbare Schritte unterteilt werden. 
  4. Pflegen Sie soziale Kontakte: Viele Mütter vereinsamen, da sie nur noch die Arbeit sehen. Das kann isolieren und traurig machen. Daher sollten Sie sich mithilfe von Babysitter, Eltern, Partner etc. Zeit freischaufeln, um hin und wieder die Freundin zu treffen.
  5. Raus aus dem Trott: Der Alltag kann die Seele auffressen. Er versperrt die Sicht auf das Schöne und den Genuss. Ändern Sie das! Gönnen Sie sich einen Tapetenwechsel. Das muss nicht gleich eine kostspielige Karibikreise sein. Vielleicht gehen Sie mit den Kindern einmal in einem anderen Ort ins Schwimmbad oder machen am Wochenende eine Radtour in unbekannte Regionen im Umland. Im Umkreis von nur 20 km von Ihrem Wohnort gibt es mit Sicherheit Neues zu entdecken.
  6. Bauen Sie Strukturen auf: Es ist ratsam, dem Familienleben eine Struktur zu geben. Routinen können gut tun und das Leben vereinfachen. Als Kontrastprogramm dazu setzen Sie den vorherigen Tipp hin und wieder um.
  7. Sprechen Sie über die Erziehung: Erziehung ist ein großes Streitthema. Umso wichtiger ist es, sich in diesen Punkten abzusprechen.
  8. Planen Sie Zeit mit dem Partner ein: Ja, Sie sind Mutter. Sie sind aber auch Partnerin und Liebhaberin. Vergessen Sie dies nicht, indem Sie mit Ihrem Partner gelegentlich Momente ohne Kinder einplanen.

Kommen Sie von allein aus der Stressfalle nicht heraus, holen Sie sich bitte Hilfe. Der Partner, Freunde und auch Selbsthilfegruppen können die ersten Kontakte sein, die Ihnen unter die Arme greifen können.


Publiziert am
May 7, 2020
 in Kategorie:
Erkennung

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