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orona dominiert direkt oder indirekt seit 2020 das Leben. Ganz gleich, ob es die Angst vor der Ansteckung ist oder/und die Sorge um das eigene Wohlbefinden aufgrund der Corona-Maßnahmen sowie den Konsequenzen daraus: Die Krise schlägt auf das Gemüt.

Bei einigen mischt sich noch Existenzangst unter die allgemeine Besorgnis, denn Covid-19 bedeutet für sie drastische Umsatzeinbußen oder Job- bzw. Geschäftsverlust.

Die psychischen Erkrankungen seit Beginn der propagierten Pandemie haben weltweit rasant zugenommen – insbesondere bei Kindern. Zu ihnen gehört auch das Corona Burnout, unter dem mehr Menschen leiden, als bekannt ist. Trifft das auch auf dich zu?

Corona-Burnout: Was steckt dahinter?

Ausbrennen. Abgeschlagen. Chronisch erschöpft. Burnout ist mehr als nur ein Modebegriff. Es ist ein Ausgebranntsein, welches alle Berufsgruppen und Altersgruppen treffen kann. Auch Studenten, Schüler und Personen ohne Job können davon betroffen sein. Für ein Burnout ist damit nicht zwingend der Job der Auslöser. Auslöser können ebenfalls die eigenen Kinder, die Partnerschaft und eben die Corona-Krise sein. An dem Virus erkrankt sein, muss der Betroffene dafür nicht. Vielmehr geht es darum, dass ihm die Pandemie und die daraus entstanden Konsequenzen zu schaffen machen. Oft ist es ein Zusammenspiel aus unterschiedliche Faktoren, wie:

  • Existenzangst durch Jobverlust oder weniger Einkommen
  • fehlender menschlicher Kontakt zu Freunden und Kollegen
  • strikte Hygieneregeln und Verbote wie Besuche von Freunden
  • Alleinsein wegen des Lockdowns
  • unsichere Zukunft
  • mehr Zeit mit eigenen Kindern und Partner und dadurch mehr Konflikte

Die wiederkehrenden Einschränkungen wegen Corona setzen der Psyche unweigerlich zu. Niemand ist davon gefeit, aber die einen trifft es härter als die anderen. Wegen der Pandemie muss oft das komplette Leben umgestellt werden, was zu Doppelbelastungen, Jobverlust und Beziehungsstreit führen kann. Auch die fehlenden Möglichkeiten Sport zu treiben und sich mit Freunden zu treffen, bieten ein Nährboden für depressive Verstimmungen sowie aufgestaute Aggressionen.

Wenn die Hoffnung flöten geht: Wir kommen da nicht mehr raus

Was passiert während der Pandemie mit uns? Wir machen eine Achterbahnfahrt, ohne den Zeitpunkt ihres Endes zu kennen. Drastischen Einschränkungen des persönlichen Lebens erfolgen, die uns verzweifelt machen.

Dann sehen wir Licht am Ende des Tunnels, denn die Regierungen versprechen Lockerungen und realisieren diese in Teilen auch. Auf diese Lockerungen folgt der nächste Lockdown oder Quasi-Lockdown, der uns noch tiefer nach unten zieht.

Dazu gesellen sich neue Versprechungen wie eine Impfung, die uns aus der Pandemie führt und ein „normales“ Leben wie zuvor erlauben soll. Doch dann kann ebenfalls diese Ankündigung aus der Politik nicht gehalten werden. Das macht hoffnungslos. Verstärker der Hoffnungslosigkeit sind weitere Gedankengänge wie:

  • „Was passiert, wenn ich mich mit Covid-19 anstecke?“
  • „Ich habe Angst, meine alten Eltern mit Covid-19 anzustecken!“
  • „Werde ich von Long Covid betroffen sein oder leide ich bereits darunter?“
  • „Muss ich mich impfen lassen?“
  • „Vertrage ich die Impfung?“
  • „Soll ich meine Kinder impfen lassen?“
  • „Hilft die Impfung wirklich?“
  • „Wieso finden die Wissenschaftler kein Mittel gegen Covid-19?“
  • „Bekomme ich trotz Covid-19 einen OP-Termin?“
  • "Wann kann ich endlich wieder sorgenfrei meine Familie im Ausland besuchen?“
  • „Wieso verbietet mein Sportverein Sport im Freien, aber erlaubt Sport in Innenräumen?“
  • „Wie wird das Leben in Zukunft sein?“
  • „Was machen die Corona-Maßnahmen mit meinem Kind?“

All dies sind typische Sorgen dieser Zeit, die sehr belastend sind. Durch die Länge der Krise und die allgemeine Unsicherheit verstärken sich die Sorgen noch. Oft verwandeln sie sich in Ängste, die uns in ein Gedankenkarussell versetzen. Wer aus diesem nicht mehr herauskommt, sondern sich zunehmend von den Sorgen und dem Corona-Alltag ausgebrannt fühlt, entwickelt ein Covid-19 Burnout.

Ganz gleich, welche Gedankenspiele der Auslöser waren, letztlich dominiert eine Aussage das Denken: „Ich schaffe das einfach nicht.“ Zurück bleibt ein zermürbter Mensch, der keine Hoffnung hat und keine Perspektive sieht.

Er lässt sich in Ansätzen mit einem Entführungsopfer vergleichen, welches irgendwann aufgibt. Der Gegner, in diesem Fall Corona und die damit einhergehenden Konsequenzen für das Leben, erscheint zu übermächtig. Diese Selbstaufgabe befeuert das Burnout.

Angst wird zum dominierenden Faktor im Leben: Corona Pandemie

Angst ist nichts Schlimmes. Sie ist für das Überleben wichtig. Nimmt sie jedoch zu viel Raum im Leben ein, behindert sie dieses. Und genau das passiert beim Corona Burnout. Die berechtigten Sorgen und Ängste dominieren den Alltag. Sie lähmen dadurch den Betroffenen und schmälern seine Antriebskraft. Der häufig unbewusst Gedanke „Es wird ja doch nichts besser“ führt in eine gefährliche Resignation. Gleichzeitig wird sich aufgerieben, um doch noch die Aufgaben im Homeoffice und den Haushalt zu erledigen.

Neue Lebensfreude durch Freunde und Aktivitäten im Freien zu tanken, fällt während eines mehr oder weniger strengen Lockdowns weg.

Woher soll neue Energie kommen, mit der sich Ängste überwinden lassen? Was für eine schwierige Situation, der wir scheinbar schutzlos ausgeliefert sind! Zu gern würden wir Kontrolle übernehmen und unser Leben wieder selbstbestimmt führen. Doch das ist nicht möglich.

Typische Anzeichen für das Corona-Burnout: eine Checkliste

Das Corona-Burnout kann sich durch unterschiedliche Anzeichen bemerkbar machen. Typische Symptome sind:

  • Erschöpfung und Müdigkeit
  • Energielosigkeit
  • fehlender Antrieb
  • Schlafprobleme
  • Rücken- und Nackenschmerzen
  • Gefühle der Hoffnungslosigkeit und Hilflosigkeit
  • Magen-Darm-Beschwerden
  • unkontrollierte Weinkrämpfe
  • depressive Verstimmungen
  • Leistungsabfall
  • häufige Infekte
  • Selbstmordgedanken

Bemerkst du diese Anzeichen für ein Corona Burnout bei dir? Geh die Checkliste ein zweites Mal gewissenhaft durch und fühle in dich hinein. Wenn du dich in einigen Punkten wiederentdeckst, sei wachsam und hilf dir selbst.

Corona Burnout: die besten Tipps für eine gesunde Psyche

Eine traurige Stimmung, Unwohlsein und Sorgen kennzeichnen die Corona-Krise. Jeder ist von ihnen mehr oder weniger stark betroffen, denn die zahlreichen Einschränkungen, das ungewisse Morgen und die damit einhergehende Zukunftsangst sowie die Hygieneregeln wie die Maske bedeuten Stress. Der Stress entsteht durch die Umstellung und belastet manche Menschen sehr stark. Es verwundert somit nicht, dass einige Psychologen und Psychiater berichten, ihre Anfragen für Therapien hätten sich 2021 verdoppelt. Niemand muss sich dafür schämen, wenn er zu der großen Gruppe an Personen gehört, die unter Covid-19 mental leiden.

In der Tat ist durch die Pandemie eine ungewöhnliche Grundsituation entstanden, die jeden und die ganze Welt betrifft. Das komplette Leben steht auf dem Kopf.

Um mit dieser belastenden Situation besser umzugehen, hilft es, die persönliche Resilienz und damit die Stressbewältigung zu optimieren. Wichtig ist, bei den ersten Warnzeichen für ein Corona Burnout zu reagieren. Umso eher du etwas für dein psychisches Wohlbefinden tust, umso schneller zeigen sich die Maßnahmen Wirkung.

Beispiele für den Aufbau einer besseren Resilienz sind:

  • Reflektiere deine persönlichen Gefühle mithilfe eines Tagebuchs!
  • Mache Atemübungen oder meditiere!
  • Probiere Yoga und Tai-Chi aus!
  • Nimm online oder live an Körpertherapie-Workshops teil!
  • Gestehe dir negative Gefühle ein und projiziere diese nicht auf deine Familie oder Freunde!
  • Zeig Selbstliebe und tue dir etwas Gutes!
  • Sei selbstlos und tue anderen etwas Gutes!
  • Trotz Corona aktiv bleiben – mental und körperlich

Ein Corona Burnout entwickelt sich schleichend. Umso früher du anhand unserer Checkliste die Warnzeichen bei dir oder einem geliebten Menschen entdeckst, umso besser lässt es sich therapieren – im Anfangsstadium auch ohne professionelle Hilfe. Bereits durch kleine Maßnahmen kannst du den Alltag optimieren und dich in eine bessere Stimmung bringen. Unerlässlich ist hierbei, körperlich und mental aktiv zu sein. Dein Leben wurde und wird eingeschränkt, aber hol dir so gut es geht die Kontrolle darüber wieder zurück. Das stärkt dich.

Wichtiger Hinweis: Die hier angebotenen Informationen und Gedankenanstöße dienen lediglich der Orientierung und ersetzen keine qualifizierte, medizinische, heilpraktische oder anderweitige fachliche Beratung.

Weitere Informationen und Quellen zum obigen Thema:

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Photo by Evgeni Tcherkasski on Unsplash

Publiziert am
Feb 28, 2022
 in Kategorie:
Maßnahmen

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