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ie Ursache eines Burnouts liegen in Persönlichkeitsmerkmalen wie übersteigerter Perfektionismus, mangelnde Fähigkeiten zur Stressbewältigung etc. Treffen sie auf den „falschen Job“, erhöht sich das Risiko, ein Burnout zu entwickeln. Zur Prävention des chronischen Erschöpfungszustandes ist es daher wichtig, an sich selbst zu arbeiten. Parallel dazu ist es hilfreich, einen Job zu finden, der das Risiko auf ein Burnout zusätzlich minimiert. Doch was könnte das für eine Arbeit sein?

Überforderung und Stress im Job als Burnoutauslöser

Stress ist eine körperliche und emotionale Reaktion auf Anforderungen, die unsere Fähigkeiten oder Ressourcen übersteigen. Es ist eine natürliche Reaktion des Körpers auf Herausforderungen, kann jedoch negativ werden, wenn er anhaltend ist. In Stresssituationen setzt der Körper Hormone wie Adrenalin frei, um Energie bereitzustellen und die Wachsamkeit zu erhöhen. Langfristiger Stress kann zu Erschöpfung, Angstzuständen, Schlafproblemen und einen Burnout führen. Dagegen hilft ein Stressmanagement, was jedoch nur richtig funktionieren kann, wenn der Betroffene sich selbst ändert und die Umstände im Job, Bewältigungsstrategien wie ein besseres Zeitmanagement zulassen. Beides ist nicht immer möglich oder braucht seine Zeit.

Merkmale eines Jobs, der ein Burnout vermeidet

Wünschenswert ist daher ein Job, der gar nicht erst eine Überforderung und einen dauerhaften Stress verursacht. Typische Merkmale solch eines Jobs sind:

  • Sinnhafte Arbeit: Eine klare Verbindung zwischen den beruflichen Aufgaben und persönlichen Werten oder Zielen vermittelt ein Gefühl der Erfüllung und steigert damit die eigene Motivation.
  • Autonomie und Kontrolle: Die Möglichkeit, Entscheidungen zu treffen und den Arbeitsablauf zu beeinflussen, unterstützt das Gefühl der Kontrolle über die Arbeitssituation.
  • Realistische Arbeitsbelastung: Eine angemessene Verteilung von Aufgaben und klare Erwartungen an die Arbeitsleistung helfen, Überlastung zu vermeiden.
  • Unterstützendes Arbeitsumfeld: Ein positiver Teamgeist, offene Kommunikation und Unterstützung von Vorgesetzten und Kollegen tragen zur emotionalen Resilienz bei.
  • Work-Life-Balance: Flexibilität bei Arbeitszeiten, die Möglichkeit zur Erholung und ausreichend Zeit für persönliche Interessen und soziale Kontakte sind entscheidend.
  • Entwicklungsmöglichkeiten: Die Chance zur beruflichen Weiterentwicklung und Weiterbildung fördert das Gefühl von Wachstum und Fortschritt.
  • Anerkennung und Wertschätzung: Die Anerkennung der geleisteten Arbeit trägt zur Motivation bei und stärkt das Selbstwertgefühl.
  • Pausen und Erholungsphasen: Regelmäßige Pausen während der Arbeit und die Möglichkeit, sich zu erholen, sind wichtig, um Erschöpfung zu vermeiden.
  • Klare Kommunikation: Offene Kommunikation über Erwartungen, Herausforderungen und Ressourcen hilft, Missverständnisse zu vermeiden.
  • Gesundheitsfördernde Maßnahmen: Unternehmen, die Gesundheitsprogramme anbieten, wie z.B. Stressbewältigungskurse, ergonomische Arbeitsplatzgestaltung oder sportliche Aktivitäten, unterstützen die physische und psychische Gesundheit der Mitarbeiter.

Klingt nach idealer Arbeitswelt, oder? Ein unerreichbares Utopia (Traumland)?

Nun, man sollte nicht vergessen, dass, bevor man eine Richtung im Leben einschlägt, zuerst der angestrebte Idealzustand festgelegt werden sollte. Die obige Liste stellt so eine mögliche ideale Arbeitswelt dar.

Einige dieser oben genannten Merkmale gefallen dir sicherlich, andere eventuell nicht. Das ist logisch, denn jeder Mensch ist anders. Was für eine Person ein gesunder Arbeitsplatz ist, kann für eine andere möglicherweise nicht angemessen sein. Individuelle Präferenzen und Lebensumstände spielen eine große Rolle dabei, wie gut jemand in einem bestimmten Job vor Burnout geschützt ist. Darüber hinaus gibt es nicht den einen Traumjob, bei dem immer alles glatt läuft. Du brauchst daher trotz allem Strategien, um mit Stress im Job – worin er sich auch immer begründen mag – umzugehen.

Selbstanalyse und Selbstreflexion: unerlässlich für einen Job gegen Burnout

Kennst du dich wirklich selbst? Diese Frage ist schwieriger zu beantworten, als du glaubst. Zudem befinden wir uns im steten Wandel. Mach dir dennoch die Mühe, dich regelmäßig zu hinterfragen und zu reflektieren. Selbstanalyse und Selbstreflexion sind unerlässlich, um einen Job zu gestalten, der vor Burnout schützt.

Durch die regelmäßige Untersuchung der eigenen Stärken, Schwächen, Werte und Bedürfnisse entwickelst du ein tiefes Verständnis für dich selbst. Diese bewusste Auseinandersetzung ermöglicht es, frühzeitig Symptome und Anzeichen von Überlastung und Erschöpfung zu erkennen.

Selbstreflexion fördert das Erkennen von Stressoren und die Identifizierung gesunder Bewältigungsstrategien. Dies erlaubt die Setzung realistischer Grenzen. Außerdem erkennt man in der Folge, dass ein effektives Zeit-Management nötig ist und Prioritäten neu gesetzt werden müssen. Diese Erkenntnis fördert ein Umdenken. Man entwickelt eine positivere Einstellung zu Veränderung und dem Umgang mit der eigenen Unsicherheit. Gleichzeitig stärkst du Selbstbewusstsein und emotionale Intelligenz, was eine gesunde Interaktion mit anderen (für beide Seiten!) erleichtert. In Kombination mit einer proaktiven Kommunikation und der Anpassung des Arbeitsumfelds an die eigenen Bedürfnisse schaffen Selbstanalyse und Selbstreflexion die Grundlage für einen Job, der Wohlbefinden fördert und das Risiko von Burnout minimiert.

Brauchst du Tipps für die Selbstreflexion was deine Arbeit angeht?

Hier ist sie. Stell dir folgende Fragen:

  • Was wünsche ich mir für einen Job?
  • Welche Tätigkeiten bereiten mir Freude?
  • Wie soll das Arbeitsumfeld aussehen?
  • Arbeite ich lieber alleine oder im Team?
  • Wünsche ich mir Kundenkontakt?
  • Mit welchen Typ von Vorgesetzten komme ich zurecht und mit welchem nicht?
  • Wie gut ist mein Durchsetzungsvermögen?

Bedenke auch: Du entwickelst dich im Leben weiter. Hattest du jahrelang Freude daran, mit Kunden direkt im Geschäft Kontakt zu haben, zieht es dich im Alter eventuell hinter die Kulissen ins Büro. Oder die Entwicklung erfolgt genau umgekehrt. Unter Umständen erkennst du, dass ein Jobwechsel das richtige für dich ist, weil sich Lebensziel und Lebenseinstellung geändert haben. Sieh deinen Arbeitsplatz nicht als Endstation im Leben an, sondern als Möglichkeit, dich weiterzuentwickeln – innerhalb desselben Jobs bis hin zu einer kompletten Neuorientierung.

Ganz konkret: Wie könnte ein Job zur Burnout Prophylaxe aussehen?

Gärtner:

In diesem Job hat man oft die Möglichkeit, draußen in der Natur zu arbeiten und körperlich aktiv zu sein. Diese Kombination wirkt sich auf den Geist beruhigend und entspannend aus. Es gibt meist wenig Zeitdruck und ein Arbeiten im eigenen Tempo ist möglich. Selbstverständlich bringt auch dieser Job Herausforderungen mit sich – von Schlechtwetterperioden über unerwartetes Ungeziefer bis hin zu unangenehmen Kunden.

Yoga-Lehrer:

In diesem Beruf hast du die Chance, Menschen dabei zu unterstützen, sich zu entspannen und Stress abzubauen. Du profitierst selbst von den positiven Effekten des Yoga und einer ruhigen, ausgeglichenen Arbeitsumgebung.

Tischler:

Die Arbeit mit der Hand und die Möglichkeit, kreativ zu sein, erlaubt eine gewisse Prävention vor dem Burnout. Insbesondere wer selbständig ist, hat einen abwechslungsreichen Alltag, was vor zu viel Routine bewahrt. Ähnlich wie beim Gärtner wird sichtbar, was geleistet wurde.

Mit Sicherheit gibt es noch eine Vielzahl anderer Berufssparten, die eher dazu geeignet sind, einen Burnout gar nicht erst zu entwickeln, aber es ist auch eine Tatsache, dass ...

Es gibt keinen komplett stressfreien Job

Jeder Job kann stressige Situationen beinhalten, sei es aufgrund von Zeitdruck, Verantwortung oder zwischenmenschlichen Beziehungen. Auch wenn es Berufe gibt, die als weniger stressig angesehen werden, kann Stress immer noch eine Rolle spielen. Es ist jedoch möglich, mit verschiedenen Strategien und Techniken den Stress zu minimieren und einen stressfreieren Arbeitsalltag zu schaffen. Sie sind neben einer gesunden Work-Life-Balance elementar, um sich bestmöglich vor einem Ausbrennen zu schützen. Denk auch an deine individuellen Wünsche. Was für die einen der perfekte Job gegen das Burnout ist, kann für andere eine Belastung sein.

Weitere Informationen und Quellen zum obigen Thema:

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Wichtiger Hinweis: Die hier angebotenen Informationen und Gedankenanstöße dienen lediglich der Orientierung und ersetzen keine qualifizierte, medizinische, heilpraktische oder anderweitige fachliche Beratung, falls du oder jemand, dem du helfen möchtest, an einem Burnout leidet.

Publiziert am
Sep 29, 2023
 in Kategorie:
Maßnahmen

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