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or ein paar Jahren hat es begonnen, dass sich die Berichte über Burnout häuften. Das hält bis heute an. Es fallen Schlagwörter wie Work-Life-Balance und Ausgebranntsein. Doch Burnout, was ist das? Nähern wir uns diesem Thema von der medizinischen Seite, denn der Arzt ist für Betroffene oft ein bedeutender Ansprechpartner. Mediziner wissen, dass viele der Beschwerden ihrer Patienten – von Rückenschmerzen bis hin zu Schwächeanfällen – psychosomatisch sind. Obgleich es keine fixe Definition für den Erschöpfungszustand Burnout gibt, sind zwei drei Dinge sicher: 1. Über ein Zehntel aller Beschäftigten fühlt sich am Arbeitsplatz überfordert. 2. Burnout stellt offiziell keine Krankheit dar. 3. Burnout ist eine große sozioökonomische Bedeutung.

Zur Historie: Burnout, was ist das?

Ein chronischer Erschöpfungszustand wird gern mit heilenden, sozialen Berufen sowie Managern verbunden. Doch das ist zu kurz gedacht. Ob Burnout in Deutschland oder einem Land: Es kann Menschen aus allen Schichten sowie Berufen treffen. Wissenschaftler gehen davon aus, dass auch unsere Vorfahren diesen Zustand kannten. Er wurde damals nicht als Burnout bezeichnet, aber ganz ähnlich beschrieben. Einen ersten Hinweis dazu finden Sie im Alten Testament (2. Mose 18, 17–18) www.bibleserver.com/LUT/2.Mose18 mit der „Elias-Müdigkeit“. In Thomas Manns bekanntem Roman „Buddenbrooks“ scheint die literarische Figur des Thomas Buddenbrook darunter zu leiden. Shakespeare verwendete bereits Ende des 16. Jahrhunderts das Verb „to burn out“.

In seiner aktuellen Bedeutung prägte der US-Psychoanalytiker Herbert J. Freudenberger den Begriff Burnout in den 1970er-Jahren. Kurze Zeit später machte ihn Fachbuchautor Ginsburg bei der breiten Masse bekannt. Damals bezog er sich vornehmlich auf Personen, die sich aufgrund ihrer Wohltätigkeitsarbeit oder ihres sozialen Jobs verausgabten. Eine kompakte Beschreibung des Burnouts hatte schon 1969 Bäuerle in seinem Buch „Supervison in der Sozialpädagogik und Sozialarbeit. Neues Beginnen“. So wäre es „die Reduktion psychischer Belastbarkeit schon im mittleren Berufsalter; die Entstehung von Resignation und Ressentiment als Folge menschlicher Überforderung; die Bildung einer autoritären Charakterstruktur und die Neigung zu repressivem Verhalten als Folge beruflicher Enttäuschungen; den inneren Rückzug von allen Menschen und menschlichen Problemen als Schutzmaßnahme jener, die – ohne eigene Hilfe zu erfahren – ein Berufsleben lang mit schwierigen Persönlichkeiten in hoffnungslosen Situationen gesellschaftskonforme Lösungen finden müssen“.

Diese Beschreibung fokussiert sich stark auf die altruistische Zielsetzung.  Sie lässt sich jedoch auch auf andere Personen übertragen. Kurzum: Der Betroffene spürt einen Druck von außen und von innen, der mit dem Helfersyndrom aus der anfänglichen Beschreibung nichts zu tun haben muss.

Wie fängt Burnout an?

Wo fängt Burnout an? Eine Pauschalantwort darauf zu finden, ist schwer. Immerhin können die Anzeichen für das Erschöpfungssyndrom sehr vielfältig sein. Es gibt immer wieder Ansätze, die Stadien der zunehmenden Erschöpfung herauszuarbeiten. Sie sind ein erster Anhaltspunkt, um festzustellen, ob sich der Betroffene auf einen chronischen Erschöpfungszustand zubewegt. Weswegen es jedoch überhaupt dazu kommt, liegt auch noch im Nebel. Der Grund dafür ist vor allem, dass die Ursachen so vielfältig sein können wie die Symptome. Grundlegend raten Experten dazu, "zwischen den moderierenden, disponierenden, auslösenden und perpetuierenden Faktoren zu unterscheiden". Anders ausgedrückt bedeutet dies: Was an meiner Persönlichkeit macht mich krank und welche Faktoren von außen begünstigen den Burnout und sorgen für seinen chronischen Verlauf? Hieran wird bereits deutlich, weshalb der Einzelfall von so großer Bedeutung ist. Von ihm lassen sich Therapien und Handlungsweisen gegen das Burnout ableiten.

Burnout aus medizinischer Perspektive ist ein unfertiges Konzept

Aus der wissenschaftlichen Psychiatrie gibt es kaum Ansätze, sich dem Thema Burnout detailliert zu nähern. Das hat ganz unterschiedliche Gründe. Zum einen ist der Begriff nicht klar definiert und zum anderen ist es keine offizielle Krankheit. Darüber hinaus existieren Überschneidungen hinsichtlich der Ausprägung zu anderen psychiatrischen Diagnosen, zu denen beispielsweise Anpassungsstörungen oder Depressionen gehören.

Eine Arbeitsgruppe aus Finnland identifiziert erhebliche Überschneidungen zwischen der Depression und dem Burnout. Viele Mediziner rund um den Globus sehen dies ähnlich. Allerdings kann niemand bisher verlässlich bestimmen, ob die Depression eine Konsequenz aus dem Burnout ist oder umgekehrt. Vielleicht gibt es auch beides.

Handlungsbedarf ist groß

Unbestreitbar steht fest, dass Burnout schwerwiegende Folgen haben kann. Es kann bis in eine Berufsunfähigkeit sowie einen Selbstmord münden und die Lebensqualität drastisch einschränken. Umso wichtiger ist es, sich mit diesem Thema zu befassen – ob als Betroffener, Angehöriger, Kollege oder Arbeitgeber. Wie bei so vielen anderen Beschwerden ist es auch beim Burnout von größter Bedeutung, frühzeitig einzugreifen. Je früher es erkannt wird, desto besser stehen die Chancen, etwas dagegen dauerhaft zu tun. Hierfür erfordert es Achtsamkeit. Jeder selbst kann sich hinterfragen, inwiefern er ein Burnout ausbildet. Zur Hilfestellung gibt es einen Online-Persönlichkeitstest, der auf effiziente Weise erlaubt, sich selbst in Ansätzen zu analysieren. Schauen Sie sich diesen Test doch gleich an!

Obiges Konzept auch als Infografik. Klicke auf den Lnk oder auf das Bild für einen großen PDF Anblick, und der Möglichkeit die infografik zu drucken. Hier findest Du alle unsere Burnout infografiken.

Infografik Burnout: Was Ist Das Eigentlich

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Photo by 丁亦然 on Unsplash

Publiziert am
May 2, 2020
 in Kategorie:
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