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urnout am Arbeitsplatz ist weiter verbreitet, als viele denken. Einige Personen leiden jahrelang im Stillen vor sich hin, ohne anderen ihre Erschöpfung mitzuteilen. Irgendwann ist der Zustand so schlimm, dass sie in eine Klinik zur Therapie müssen. Andere verharren in einem leichten Stadium des Burnouts, was bereits stark die Lebensqualität verschlechtern kann. Umso wichtiger ist es daher, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen.

Das Phänomen Burnout am Arbeitsplatz: Wieso passiert das?

Vermutlich gibt es für das Burnout nicht nur einen konkreten Grund, sondern mehrere. So kann sich ein Burnout durch zu wenig Arbeit entwickeln. Für manchen Menschen ist dies ein großer Stress. Sie fühlen sich unnütz oder denken gar, jemand möchte sie so bewusst aus dem Betrieb treiben. Der Klassiker ist jedoch ein Burnout durch zu viel Arbeit. Eine Überforderung kann eintreten, die wegen eines Überehrgeizes nicht früh erkannt wird. Teilweise mündet zudem ein Mobbing oder Bossing in Erschöpfungszustände. Theoretisch wären dann sogar Schadensersatzansprüche möglich, da dem Arbeitgeber nach § 618 BGB eine umfassende Pflicht zur Fürsorge übergeben wird. In der Praxis werden die Schadenersatzansprüche aufgrund der schweren Beweisführung und den geringen Schadensersatzzahlungen zumeist nicht gestellt.

Burnout bei der Arbeit: besonders häufig betroffene Berufsgruppen und Branchen

Das Ausbrennen ist auf keine Berufsgruppe begrenzt und sogar Schüler können es entwickeln. Untersuchungen zeigen jedoch, dass vor allem die Personen davon betroffen sind, die einem Top-Manager zuarbeiten. Wieso gerade sie? Sie müssen Druck von oben und von unten aushalten, was ein wahrer Balanceakt ist. Gleiches zählt für Selbstständige, wenn sie eine hohe Verantwortung tragen und zugleich ein nicht sicheres Einkommen besitzen. Eine Doppelbelastung müssen auch alleinerziehende Eltern stemmen. Einige Menschen, die tagtäglich allein arbeiten, münden ebenfalls im Burnout. Es gibt kein Zeitlimit bei der Arbeit und es ist schwer, soziale Kontakte zu halten. Wer daheim arbeitet, arbeitet oft sogar mehr als Personen im Büro.

Eine weitere gefährliche Kombination ist folgende: Eine Person hat einen Job, dessen Inhalte sich häufig ändern und der viel Druck ausübt. Gleichzeitig zeichnet sich die Person durch extreme Selbstansprüche aus.. Dies ist oft ein „Standardrezept“, um einen Burnout zu entwickeln.

Hinweis: Ursprünglich sprachen Experten insbesondere vom Burnout in der sozialen Arbeit. Heute wird der Begriff auf sämtliche Branchen übertragen.

Burnout und zurück an den Arbeitsplatz

Wann Sie nach einem Burnout wieder arbeiten sollten, lässt sich nicht pauschal sagen. Viel wichtiger als die Frage „Burnout – wann bin ich wieder arbeitsfähig?“ ist, wie der Wiedereinstieg erfolgt. Jetzt sollten Präventionsmaßnahmen greifen, um nicht in alte Muster zurückzufallen. Dies stellt die größte Problematik dar. Verändert sich die Arbeitskomponente nicht, die die Erschöpfung gefördert oder bewirkt hat, bringen oft Wochen der Pause nichts. Ratsam ist es daher, mit den Vorgesetzten und Kollegen zu klären, was sich wie ändern sollte. Manchmal ist dies nicht ganz einfach, weswegen eine beratende Person wie ein Coach hinzugezogen werden kann.

Darüber hinaus gibt es Folgendes zu beachten: Für einige Burnout-Betroffene ist es ein großer Stress, sich komplett von der Arbeit freistellen zu lassen. Für andere ist dies dringend erforderlich. Es ist daher nicht möglich, klar zu beantworten, ob Sie bei einem Burnout nach 4 Wochen wieder arbeiten sollten oder nicht. Der Einzelfall entscheidet.

Burnout und Folgen für Arbeitnehmer

Ein Arbeitgeber kann keinen Angestellten wegen Burnout kündigen. Es ist noch nicht einmal eine Krankheit. Jedoch könnte der Arbeitgeber eine krankheitsbedingte Kündigung anstreben. Allerdings ist dies aus arbeitsrechtlichen Gründen nicht so einfach. So wird zwischen häufigen Erkrankungen mit kurzen Fehlzeiten und langandauernden Erkrankungen unterschieden. In beiden Konstellationen kann der Arbeitgeber nicht leicht eine Kündigung aussprechen. Es müsste schon eine negative Zukunftsprognose bestehen, damit sie sich durchsetzen lässt.

Wenn der Arbeitgeber dem Arbeitnehmer trotz eines gesetzlichen Kündigungsschutzes kündigt, kann dieser eine Schutzklage einreichen. Diese muss jedoch innerhalb von drei Wochen nach Erhalt der Kündigung erfolgen. Ansonsten ist die Klage in der Regel nicht mehr rechtswirksam. Inwiefern die Kündigung wirksam ist, entscheidet dann ein arbeitsgerichtliches Verfahren. Wer bereits in einem weiten Stadium eines Burnouts steckt, hat dazu oft keine Kraft. Dennoch kann sich der Kampf um den Job lohnen. Auf der anderen Seite ist es manchmal ratsamer, nach dem Burnout bei einem neuen Arbeitgeber anzufangen.

Was sollte ich bei Burnout dem Arbeitgeber sagen?

„Burnout, Was sage ich dem Arbeitgeber?“ ist eine der zentralen Fragestellungen. Hierauf lässt sich keine klare Antwort geben, da das Gesagte an den Einzelfall angepasst werden sollte. Rechtlich fixiert ist lediglich, dass der Arbeitnehmer dem Arbeitgeber eine ärztliche Bestätigung vorlegen muss. Zumeist vermerkt der behandelnde Arzt darauf eine Depression. Sie können Ihrem Arbeitgeber sagen, dass die depressiven Symptome mit einem Erschöpfungszustand verbunden sind, müssen dies aber nicht tun. Und was ist mit der anderen Seite? „Burnout, was tun als Arbeitgeber?“ stellt ebenfalls eine wichtige Frage dar. Für den Chef ist es eine schwierige Situation. Er muss die Arbeiten an eine andere Person übertragen und trägt sich oft mit der Sorge, dass der Betroffene arbeitsunfähig wird. In einem offenen Gespräch mit dem Angestellten lassen sich vielleicht Strategien finden, eine erfolgreiche Wiedereingliederung im Job zu ermöglichen.

Burnout und Arbeit: Wie lässt sich dem Erschöpfungszustand vorbeugen?

Arbeitgeber und Arbeitnehmer sind dazu angehalten, Maßnahmen zu treffen, damit es erst gar nicht zur chronischen Erschöpfung kommt. So kann der Chef eine faire Work-Life-Balance, ein angenehmes Betriebsklima und zuvorkommende Arbeitnehmerregelungen fördern. Doch es liegt auch an jedem einzelnen, etwas bewusst gegen die Burnout-Entwicklung zu tun. Hier sind ein paar Tipps:

  • Identifizieren Sie die Stressoren im Job und versuchen Sie diese zu minimieren.
  • Schaffen Sie eine gesunde Distanz zwischen Arbeit und Privatleben.
  • Suchen Sie gezielt Auszeiten vom Job, in Form von kleinen Trips bis hin zum Sabbatical.https://de.wikipedia.org/wiki/Sabbatical
  • Gestalten Sie den Kontakt zu Kollegen und den Arbeitsplatz inklusive der Anreise dahin so, dass Sie Ihnen keine Probleme bereiten.
  • Wagen Sie den Schritt zu Veränderungen, wenn Sie etwas langanhaltend im Job unzufrieden macht.
  • Vermeiden Sie Doppelbelastungen, indem Sie sich nicht zu sehr in Weiterbildungen stürzen.
  • Nutzen Sie Ihre freie Zeit ganz bewusst, um einen Ausgleich zum Job zu haben.

Am wichtigsten ist es, so früh wie möglich auf sein Gefühl und seinen Körper zu hören. Wer bereits ein aufkommendes Burnout erkennt, kann einen schlimmeren physischen und psychischen Zustand verhindern. Decken Sie mit dem Burnout-Online-Persönlichkeitstest auf, wie Sie sich fühlen!

Obige Tipps auch als Infografik. Klicke auf den Lnk oder auf das Bild für einen großen PDF Anblick, und der Möglichkeit die infografik zu drucken. Hier findest Du alle unsere Burnout infografiken.

Infografik Burnout am Arbeitsplatz

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Photo by Tom Pumford on Unsplash

Publiziert am
Jun 15, 2020
 in Kategorie:
Arbeitsplatz

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