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urnout und Job: Das sind zwei Dinge, die oft eng miteinander verbunden sind. Zwar können auch Mütter und Schüler unter einem Burnout leiden, aber bei Angestellten und Unternehmern wird der Erschöpfungszustand besonders häufig beobachtet. Einige von ihnen entwickeln das Burnout im Job. Bei anderen tritt das Burnout bei Jobwechsel oder nach der Kündigung auf. 

Burnout durch Jobverlust: wenn das Selbstwertgefühl leidet

Auslöser für ein Burnout gibt es viele. Grundsätzlich treffen die Auslöser auf eine bestimmte Persönlichkeitsstruktur, die den Erschöpfungszustand begünstigt. Eine Kündigung kann eine der Ursachen für ein Burnout sein. Zumeist handelt es sich dann um Menschen, die sich stark über den Beruf definiert haben. Er hat einen Großteil ihres Lebensinhaltes ausgemacht, wodurch der Betroffene nach der Kündigung in ein tiefes Loch fällt. Anstatt die Zeit zu nutzen, um eigenen Interessen nachzugehen oder einen neuen Job zu suchen, machen sich Lustlosigkeit und Niedergeschlagenheit breit. Sie dominieren den Alltag und ketten den Betroffenen oft für Wochen ans Bett. Gerade das Fehlen eines strukturierten Tagesablaufes führt dazu, dass sich die Person immer erschöpfter fühlt.

In einigen Fällen existierte das Burnout bei Betroffenen bereits vor der Kündigung.

Vielleicht war sogar der Grund für die Kündigung das Burnout, obgleich dies eigentlich arbeitsrechtlich nicht der Fall sein dürfte. Burnout-Betroffene können für Arbeitgeber eine Belastung sein. Anfangs sind es oft sehr eifrige Angestellte, die viel leisten. Ihr Übermaß an Leistung führt zu einem Burnout. Ist der Erschöpfungszustand weit fortgeschritten, nimmt die Leistung des Angestellten drastisch ab. Dem Arbeitgeber gefällt dies nicht. Kommen dann auch noch Fehlzeiten hinzu, ist die Kündigung schnell geschrieben. Dass dies moralisch nicht fair und rechtlich nicht konfliktfrei möglich ist, übersieht manch ein Arbeitgeber. Der Betroffene hat durch das Burnout so viel Kraft verloren, dass er sich gegen die Kündigung nicht mehr auflehnt. Er akzeptiert sie stillschweigend. Die Zeit nach dem Jobverlust mindert jedoch nicht die bereits bestehende Erschöpfung, sondern verstärkt sie. Auf einmal spürt der Betroffene seinen Energieverlust ganz deutlich und merkt, wie lange er schon im Burnout steckt.

Wegen Burnout den Job kündigen

Manchmal ist es nicht der Arbeitgeber, der dem Betroffenen kündigt. In einigen Fällen möchte der Betroffene wegen seines Burnouts den Job kündigen. Das kann eine wirksame Maßnahme sein, wenn tatsächlich die Arbeitsstelle die Hauptursache für die chronische Erschöpfung war. Wie anfangs bereits erwähnt, ist der Job jedoch nur ein Auslöser. Auch die Persönlichkeitsstruktur des Betroffenen hat das Burnout begünstigt. Wer den Job kündigt und glaubt, danach sei das Burnout vorbei, täuscht sich.

Die Zeit danach muss effizient genutzt werden, um an sich selbst zu arbeiten. Es ist wichtig, seine persönlichen Stressoren aufzudecken.

Zudem müssen individuelle Stressbewältigungsstrategien her. Wer dies nicht tut, wird seine Tendenz zum Burnout nie endgültig bekämpfen können. Es ist eher wahrscheinlich, dass diese Person einen weiteren Burnout im nächsten Job ausbildet bzw. den nicht überwundenen Burnout weiterhin mit sich herumschleppt.

Welcher Job ist nach dem Burnout empfehlenswert?

„Burnout, ich kündige“! Wer beschlossen hat, seinen Arbeitsplatz zu wechseln oder gar komplett die Branche zu wechseln, der steht schon bald vor die Frage, was jetzt folgen soll. Im ersten Schritt ist es wichtig, sich nicht von einem Job in den nächsten zu stürzen. Stattdessen sollte der Betroffene sich für sich selbst Zeit nehmen. Eine Selbstanalyse ist unerlässlich, um die Gründe für das Burnout zu hinterfragen:

  • Was stresst mich im beruflichen und privaten Leben?
  • Wie gehe ich mit Stress um?
  • Kann ich Nein sagen?
  • Wieso möchte ich es allen recht machen?
  • Unterwerfe ich mich zu stark Autoritäten?

Fragen, wie diese, helfen dabei, sich selbst kennenzulernen. Ein gesundes Selbstbewusstsein und eine solide Stressbewältigung sind die besten Schutzschilde gegenüber eines Burnouts.

Bevor nach einem Burnout der Jobwechsel erfolgt, ist daher eine intensive Arbeit an sich selbst erforderlich. Erst im zweiten Schritt findet nach dem Burnout der Jobwechsel statt. Welcher Job es dann idealerweise sein sollte, hängt entscheidend vom persönlichen Können und den individuellen Präferenzen ab. Grundsätzlich kann es jedoch hilfreich sein, wenn Betroffene nach einem Burnout zu einem Job wechseln, der weniger Stresspotenzial hat. Unter Umständen kann es Sinn machen, nach dem Burnout zum Jobcenter zu gehen. Im Rahmen einer individuellen Beratung kann er dort erfahren, welche Berufe es gibt, die zur Ausbildung des Betroffenen passen.

Risikofaktoren für ein Burnout im Job

Befürchten Sie, dass Sie unter einem Burnout leiden? Dann füllen Sie hier den Schnelltest aus. Umso früher Sie den Erschöpfungszustand erkennen, desto schneller sind Sie davon befreit.

Grundsätzlich gelten Personen, die einen Job mit diesen Charakteristika haben, als besonders Burnout-gefährdet:

  • Extremsituationen im Berufsalltag wie bei Notärzten, Krankenschwestern, Polizisten etc.
  • Viel Verantwortung und eine hohe Entscheidungsgewalt wie bei Unternehmern
  • Hoher inhaltlicher sowie zeitlicher Arbeitsaufwand wie bei Unternehmensberatern, Architekten usw.
  • Extrem hohe Leistungsanforderungen wie bei Investmentbankern oder Fluglotsen
  • Doppelbelastung durch Familie und Job

Da der Job nicht alleiniger Auslöser fürs Burnout ist, finden Sie hier noch typische persönlichkeitsbedingte Faktoren, die den Erschöpfungszustand begünstigen:

  • extrem motiviert
  • sehr engagiert
  • überaus leistungsbereit
  • perfektionistisch
  • harmoniebedürftig
  • konfliktscheu
  • idealistisch

Einige Arbeitgeber tun aktiv etwas gegen ein „Burnout-begünstigendes“ Arbeitsumfeld. Dies ist sehr hilfreich, stellt aber nur eine Maßnahme dar. Parallel hierzu liegt es an jedem Einzelnen, sich durch eine erhöhte Konfliktfähigkeit und bessere Stressbewältigung vor einem chronischen Erschöpfungszustand zu schützen.

Extra-Hinweis: Wenn Sie sich in einigen dieser Charaktermerkmale wiedererkannt haben bedeutet dies nicht, dass Sie automatisch einen Burnout bekommen werden.

Motiviert und engagiert zu sein ist eine positive Eigenschaft. Von einem Burnout spricht man daher nur, wenn einen diese Motivation innerlich zerfrisst und der Spaß an der Sache verloren gegangen ist. Aus Spaß ist Stress geworden und wird möglicherweise durch andere Personen gefördert. Isolieren Sie diese Menschen und halten sich von ihnen fern. Es gibt so etwas wie ein “Vampirpersönlichkeit”, deren Einfluss auf Ihr Leben verheerend ist. Sie ist nicht selten der Grund dafür, dass jemand in einen Burnout - und sogar einen Selbstmord - getrieben wird. So eine Person zu erkennen und sich von ihr fernzuhalten kann manchmal alles sein, um sich wieder zu erholen. Mehr dazu an anderer Stelle in einem weiteren Artikel.

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Photo by Greg Raines on Unsplash

Publiziert am
Aug 20, 2020
 in Kategorie:
Arbeitsplatz

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