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ein Partner oder ein anderer Angehöriger leidet an Burnout? Dann darfst du dich selbst nicht vergessen. Du bist ebenfalls betroffen, denn du leidest automatisch mit. Zum einen hast du Mitleid mit dem Betroffenen und würdest dir wünschen, du könntest ihm helfen. Zum anderen kann dich das Verhalten des Burnout-Patienten belasten. Häufiges Weinen, Rückzug von allen sozialen Aktivitäten und Aggressionen begleiten oft das Burnout-Syndrom und damit dich.

Es ist daher wichtig, dass du deine Bedürfnisse nicht übergehst und auch auf dich selbst achtest. Ansonsten kannst du mit in den Strudel gezogen werden, den der chronische Erschöpfungszustand mit sich bringt. Doch was kannst du tun?

Vielleicht ist es schon hilfreich zu wissen, dass du mit dem Problem nicht alleine bist. Indem du dich in einem Forum für Angehörige anmeldest oder zu einer Selbsthilfegruppe vor Ort gehst, kannst du Unterstützung erhalten. Dort sind Menschen, die Ähnliches durchlebt haben, und dir dadurch realistische und praxisnahe Unterstützung geben können.

Eine erste Hilfestellung findest du auch hier. Wir haben für dich Tipps aus einem Burnout Forum für Angehörige herausgesucht. Du findest ganz praktische Ratschläge, um effektiv zu helfen und dich auch um dich selbst zu kümmern.

Tipp 1: Positiv auf den Betroffenen eingehen

Burnout-Betroffene haben oft die positive Sicht auf das Leben verloren. Sie strudeln in eine depressive Verstimmung oder befinden sich bereits in ihr. Verschlimmert wird der Zustand noch durch Selbstvorwürfe.

Sie fühlen sich schlecht, dass sie nicht mehr so viel leisten oder für andere da sein können.

Haben sie den Arbeitsplatz aufgrund des Burnouts verlassen, begleiten sie zumeist Geldsorgen – obgleich diese vielleicht unbegründet sind. Du als Angehöriger solltest den Leidenden in seinen negativen Gedanken nicht bestärken. Stattdessen ist es wichtig, Verständnis zu zeigen. Vorwürfe sind ebenso wenig angebracht.

Sobald die Person sich dir öffnet, höre ihr zu. Gehe auf sie ein und fühle mit ihr mit. Sätze wie „Stell dich nicht so an“, helfen hingegen nicht. Sie sorgen eher dafür, dass sich der Betroffene von dir abwendet. Versuche auch den anderen öfter zu loben als sonst. Erinnere den Burnout-Patienten an seine Qualitäten und sag ihm, wie stolz er auf sich sein kann.

Tipp 2: Sei gut informiert

Wissen ist Macht. Dieser alte Spruch trifft ebenfalls auf das Burnout-Syndrom zu. Informiere dich daher über den chronischen Erschöpfungszustand – im Internet, in einem Burnout Forum für Angehörige, bei Bekannten und natürlich hier auf der Website. Selbstverständlich gibt es nicht den einen Burnout-Betroffenen, aber du kannst auf diese Weise erfahren, wie vielfältig die Symptome und der Umgang mit dem Syndrom sein können. Das schafft mehr Verständnis für diesen schwierigen Zustand und hilft dir, deinen Angehörigen besser zu verstehen. Übertrage das Erfahrene jedoch nicht 1 : 1 auf ihn. Jeder Burnout-Betroffene ist ein wenig anders. Beobachte ihn und fühle dich ein.

Tipp 3: Nimm dir Zeit für den Angehörigen

Burnout-Kranke ziehen sich mit der Zeit immer mehr von ihren Mitmenschen zurück. Irgendwann trifft dies sogar enge Freunde und ihren Partner. Wirke dieser Vereinsamung entgegen. Erzwinge nichts, aber überrede den Betroffenen zu gemeinsamen Unternehmungen. Große Partys solltest du hingegen nicht planen, denn das könnte den Burnout-Patienten verschrecken. Ein ungezwungener Spieleabend mit Freunden und ein Museumsbesuch zu zweit können gute Ideen sein.

Zeige dem Betroffenen, dass es Menschen gibt, die ihn zu schätzen wissen.

So kannst du ihm eventuell einige Selbstzweifel nehmen, unter denen er stark leidet. Du wirst oft die Erfahrung machen, dass dein erkrankter Angehöriger die Vorschläge ablehnt. Jetzt heißt es hartnäckig bleiben. Gib nicht sofort auf. Bitte lieber zu unterschiedlichen Zeiten um eine gemeinsame Unternehmung.

Tipp 4: Sei geduldig und zeige Ausdauer

Leidet jemand aus deinem Haushalt unter einem Burnout, ist dies schwer für alle Beteiligten. Umso wichtiger ist es, jetzt geduldig und ausdauernd zu sein. Erwarte zudem nicht, dass es sofort Behandlungserfolge gibt. Es kann immer wieder zu Rückschlägen kommen, die weder dich noch den Betroffenen zu stark mitnehmen sollten. Das fällt häufig schwer, aber wenn ihr darauf vorbereitet sein, fällt es leichter.

Tipp 5: Suche dir eigene Energiequellen

Einen Burnout-Betroffenen bei seiner Krankheit zu begleiten, ist kräftezehrend. Es kann leicht passieren, dass direkte Angehörige darunter so stark leiden, dass sie selbst ein Burnout oder eine depressive Verstimmung entwickeln. Einige zeigen lebensbeeinträchtigende psychosomatische Beschwerden, da die Belastung an ihnen zehrt.

Niemandem ist geholfen, wenn auch du zusammenklappst.

Daher ist es wichtig, dass du an dich denkst. Geh weiterhin mit Freunden aus, triff deine Familie, verausgabe dich beim Sport und gönne dir etwas Schönes. So kannst du Kraft tanken. Es kann geschehen, dass der Burnout-Betroffene Phasen hat, in denen er dir die Freude missgönnt. Vielleicht fühlt er sich alleingelassen. Versuch dem Kranken dann zu erklären, warum du dies tust.

Tipp 6: Sei bereit für Veränderungen

Eine erfolgreiche Burnout-Behandlung zieht das komplette Leben des Erkrankten und seine Persönlichkeit mit ein. Immerhin begründet sich genau daran der chronische Erschöpfungszustand. Umso wichtiger ist es, dass du dich auf Veränderungen einstellst. Der Betroffene wird sein Leben überdenken müssen, um künftig gesund leben zu können. Hilf ihm dabei und akzeptiere, dass es vielleicht zu einem Jobwechsel kommt oder sich die Freizeitgestaltung verändert. Testet gemeinsam aus, was gut tut. Motiviere den Betroffenen auch dabei, die sinnvollen Veränderungen durchzuhalten.

Du hast die Vermutung, ein naher Angehöriger entwickelt ein Burnout? Dann zeig ihm unseren Online-Persönlichkeitstest. Dieser gibt einen guten, ersten Anhaltspunkt, inwiefern ein chronischer Erschöpfungszustand besteht.

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Photo by Tony Hand on Unsplash

Publiziert am
Nov 27, 2020
 in Kategorie:
Maßnahmen

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