ücher zum Thema Burnout werden viele geschrieben. Ein sehr bekanntes Werk stammt von den Autorinnen Uschi Eichinger und Kyra Hoffmann und heißt: „Der Burnout Irrtum: Ausgebrannt durch Vitalstoffmangel – Burnout fängt in der Körperzelle an!“ Der Buchtitel beschreibt deutlich, worum es in dem Buch geht. Es handelt von der Ernährung und inwiefern ein Mangel an Vitalstoffen dazu führen kann, ein Burnout zu entwickeln. Die These der Autorinnen ist, dass das Burnout bereits in unseren Körperzellen beginnt. So hat der Mensch circa 70 Billionen dieser Zellen, in denen konstant Energie produziert wird. Bei einem Burnout würde eben diese Energieproduktion ins Stocken geraten – bis hin zum völligen Kollaps. In diesem Text erfahren Sie, Wissenswertes zu den Vitalstoffen und wie sie mit dazu beitragen können, ein Burnout erfolgreich zu behandeln und ihm vorzubeugen.
Was sind Vitalstoffe?
Vitalstoffe. Das Wort erinnert unweigerlich an Vitamine. Das stimmt auch, aber unter dem Begriff Vitalstoffe verbergen sich noch viel mehr Makro- und Mikronährstoffe. So sind es Bausteine, welche unser Organismus für seine unterschiedlichen Organ- und Zellfunktionen benötigt. Historiker und Mediziner konnten nachweisen, dass der menschliche Körper diese Vitalstoffe – Lebensstoffe – schon seit Beginn seiner Geschichte braucht. Das bedeutet, dass sie seit über vier Millionen Jahren für den menschlichen Organismus wichtig sind. Einige der Mikro- und Makronährstoffe kann unser Körper selbst herstellen. Andere sind in einer ausgewogenen, gesunden Ernährung enthalten.
Zu den Vitalstoffen gehören:
- Vitamine
- Mineralstoffe
- Spurenelemente
- Essentielle Fettsäuren
- Essentielle Aminosäuren
- Sekundäre Pflanzenstoffe
- etc.
Burnout und Vitalstoffe: Wo ist ihr Zusammenhang?
Jeder kennt es aus der Kindheit: „Trink deinen Orangensaft oder iss dein Obst, dann bist du besser vor Erkältungen geschützt.“ Vitamin C gehört zu den Vitalstoffen, die der Körper nicht selber herstellen kann. Es stärkt das Immunsystem und ein gutes Immunsystem ist wiederum ein Schutz gegen Infekte. Vollkommen vermeiden lassen sie sich trotz einer guten Vitalstoffversorgung jedoch nicht. Und wie ist das bei dem Burnout?
Das Burnout wird als chronischer Erschöpfungszustand beschrieben. Die Betroffenen fühlen sich oft überfordert, niedergeschlagen und ihr Selbstwertgefühl ist im Keller. Sie sind ausgepowert und finden keinen Weg mehr aus dieser Erschöpfung hinaus. Die Gründe dafür sind vielfältig. Oft liegen sie in falsch antrainierten Verhaltensweisen, die uns nicht erlauben, effektiv mit Stress und Belastung umzugehen.
Wir überfordern uns, ohne auf Ruhe und Erholung zu achten.
Aus diesem Grund finden sich unter den Burnout-Betroffenen auch sehr viele strebsame Menschen, die es allen recht machen möchten und einen Hang zum Perfektionismus haben. Die Psyche nimmt also entscheidenden Einfluss darauf, ob wir ein Burnout in bestimmten Lebenssituationen entwickeln oder nicht. Die gute Nachricht ist: Auf unsere Stimmung nehmen Vitalstoffe nicht unerheblichen Einfluss. Ein Beispiel: Viele Menschen werden aggressiv, sobald sie über längere Zeit hungrig sind. Was passiert also mit unserem Gehirn bei einem Vitalstoffmangel? Es kann sein, dass unsere Fähigkeit, Situationen richtig zu bewerten, herabgesetzt ist. Stattdessen sind wir unter Stress, können uns nicht entspannen und finden weniger leicht konstruktive Lösungen für „potenzielle Bedrohungen”.
Mithilfe von Vitalstoffen zu einer gesünderen Psyche
Pille einschmeißen und schon geht es uns gut. Die Pharmaindustrie hat Medikamente herausgebracht, die genau dies ermöglichen sollen. Sie mindern den körpereigenen Abbau von Glücksbotenstoffen, sodass wir uns besser fühlen sollen. Die Ursache greifen sie allerdings nicht an. Stattdessen werden Symptome mit Präparaten bekämpft und echte Gefühle mit künstliche erzeugten Stimmungsaufhellern ersetzt, die schwere Nebenwirkungen haben können. Es ist daher für Burnout-Betroffene oder deren Angehörige ratsam, vor der Chemiekeule einen Blick auf die Liste der dringend benötigten Vitalstoffe zu werfen. Schließlich ist es doch effektiver und weitaus gesünder, dem Körper eine hinreichende Menge an glücklich machenden Botenstoffen zuzuführen, damit der Organismus selbst ein solides Grundgerüst der Nerven herstellen kann.
Mit Messer, Gabel und Löffel können wir uns täglich Vitalstoffe zuführen. Sie gelangen in den Organismus und wirken sich dort positiv auf diesen auf. Diese Vitalstoffe sind jedoch nicht in Fast-Food-Nahrung und verkochtem Essen enthalten. Sie verbergen sich in gesunden Lebensmitteln, die möglichst unbehandelt sind. Ernährungswissenschaftler empfehlen ein Essen von 500 bis 800 g frischem Obst und/oder Gemüse täglich. Zusätzlich werden hochwertige Eiweiße und Omega-3-Fettsäuren benötigt. Durch eine ausgewogene, bewusste Ernährung lässt sich also in einem gewissen Umfang die Psyche steuern und positiv beeinflussen.
Beispiele für die Wirkung von Vitalstoffen
Hier ein paar Beispiele für wichtige Vitalstoffe und welche Wirkung sie auf Hirn sowie Denkvermögen haben:
- B-Vitamine: Sie verbessern den Eiweißstoffwechsel und fördern die Entstehung von beruhigenden Botenstoffen und damit auch die Gehirnfunktion. B-Vitamine nehmen nachweislich damit Einfluss auf Stimmung, Konzentration und Aufmerksamkeit.
- Vitamin C: Es hilft dem Körper bei der Bildung von Botenstoffen.
- Calcium und Magnesium: Sie tragen direkt zur Entspannung bei. Darüber hinaus wirken sie antidepressiv und beruhigend.
- Zink: Dies ist ein elementarer Vitalstoff für die Gehirngesundheit.
- Arginin: Es optimiert Hirnleistung und Gedächtnis.
- Hochwertige Eiweiße: Diese Proteine können vor Depressionen schützen und die Belastbarkeit steigern.
- Phospholipide wie Lecithin: Sie helfen beim Wachstum von Nervenzellverbindungen. Gleichzeitig optimieren sie die Lernfähigkeit.
- Omega-3-Fettsäuren: Sie tragen zur Verbesserung der Hirnfunktion bei.
Vitalstoffe sind keine Wundermittel
Für ein gesundes Leben benötigen Menschen Vitalstoffe. Durch einen Mangel an ihnen können gesundheitliche Einschränkungen entstehen. Ein Vitalstoffmangel ist jedoch nicht alleinig für ein Burnout verantwortlich. Dieser chronische Erschöpfungszustand ist ein komplexes Zusammenspiel aus vielen Faktoren. Daraus lässt sich schließen, dass ein Burnout-Betroffener NUR durch eine bewusste Ernährung nach den Richtlinien der Deutschen Gesellschaft für Gesundheit nicht automatisch sein Burnout besiegt. Entscheidend ist auch, sein Verhalten zu ändern. Ruhephasen sind ebenso hilfreich wie ein achtsamerer Umgang mit sich selbst. Vitalstoffe und damit eine gesunde Ernährung sind jedoch ein wichtiger Baustein hin zu einem Leben ohne Burnout.
_________
Photo by Sander Weeteling on Unsplash